Endlich geht es LOS

Datum: 17.05.2020

Durchfinanziert und bis ins Detail geplant

Turnerbund beginnt mit dem erweiterten Ausbau seines in die Jahre gekommenen Vereinsheims

Mit rund 1.400 Mitgliedern, darunter 500 Jugendlichen, ist der Turnerbund der größte Reilinger Verein. Das sportliche Betätigungsfeld ist vielseitig und die Bedingungen für die Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen optimal. Ein besonderes Glanzstück ist die erst vor fünf Jahren am südlichen Ortsrand neu angelegte, tolle Sportanlage mit Rundlaufbahn. Ein Schattendasein führt dagegen das dort befindliche „Häusel“, wo es innen und außen an vielem fehlt, was eine derartige Einrichtung heutzutage ausmacht. Die sanitären Anlagen sind nicht nur optisch in die Jahre gekommen. Eine kleine Küchenzeile teilt sich ein Zimmer mit dem Jugendraum, eine zentrale Heizung fehlt, ganz zu schweigen von gänzlich unerfüllten energetischen Anforderungen. Dringend benötigt der Verein auch eine Geschäftsstelle mit Archiv, die sich seither noch in einem privaten Anwesen der Familie Inge und Richard Müller befindet.

Baukosten von rund 320.000 Euro

Lange waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einer angemessenen, funktionalen Lösung. Jetzt ist es endlich soweit. Der auf dem Freigelände stehende, einstöckige Zweckbau mit dem Charme der 1970er Jahre wird generalsaniert und erweitert.

„Finanzierung und Bauplanung stehen“, versichert TBG-Vorsitzender Georg Salzer. Noch im Mai rechne die Vorstandschaft mit der notwendigen Baugenehmigung. Für rund ein Dutzend der notwendigen Gewerke seien bereits Kostenangebote eingeholt und damit eine Kostensicherheit gewährleistet. Die Rohbauarbeiten könnten voraussichtlich Ende Juni aufgenommen werden.

Die Baukosten sind auf rund 320.000 Euro veranschlagt. Bereits zugesagt ist ein großzügiger Baukostenzuschuss der Gemeinde in Höhe von 150.000 Euro. Weitere 35.000 Euro erhofft sich der Verein vom Badischen Sportbund.

Die Bauantragsunterlagen hat Diplomingenieur (FH) Markus Lützel erstellt. Er fungiert zugleich als Bauleiter und wird dabei von Vorstandsmitglied Klaus Benetti unterstützt, der als Diplomingenieur und Projektleiter seine einschlägigen beruflichen Erfahrungen hier einbringen kann.

Die Planungen sehen eine südwestliche Gebäudeerweiterung vor, mit der ein Hausanschlussraum, sowie ein Büro für die neue Geschäftsstelle entstehen können. Im Gebäudeinneren werden diverse Wände entfernt und versetzt, um die Raumaufteilung für einen eigenen Sanitärbereich mit Duschen und WC getrennt nach Geschlechtern, Umkleide, Küche und Aufenthaltsraum zu erhalten. Auch ein behindertengerechtes WC wird vorhanden sein. Die Nutzfläche des Gebäudes vergrößert sich um 35 Quadratmeter auf dann insgesamt 145 Quadratmeter.

Freiwillige Helfer entkernen die alte Bausubstanz

„Unser Bestreben ist es, das generalsanierte Gebäude auch technisch und energetisch auf den heutigen Stand bringen“, erläutert Georg Salzer. Auch Internet und Telefonanschluss dürften nicht fehlen.

„Wir arbeiten daran, die energetische Effizienz des Gebäudes so zu optimieren, dass 15 Prozent weniger an Primärenergie im Jahr verbraucht wird als bei einem Neubau nach der Vorgabe der Energieeinsparverordnung (EnEV). Wenn es gelänge, diese Vorgabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu erfüllen, könnten zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse generiert werden.

Die kalkulierten Baukosten will der Verein mit Eigenleistungen noch etwas reduzieren. „Bis Pfingsten wird der Gebäudealtbestand vollkommen entkernt sein“, so die zuversichtliche Annahme des TBG-Vorstandes. Bis dahin sollen drei Teams mit freiwilligen Helfern beispielsweise die Möblierung ausräumen, Decken- und Wandverkleidungen aus Holz entfernen und die sanitären Anlagen samt Zuleitungen ausbauen. Natürlich unter Beachtung der Hygienevorgaben, wie sie in Corona-Zeiten alltäglich sind. „Für die Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt unserer Mitglieder bin ich sehr dankbar“, freut sich Salzer.  Er sei deshalb zuversichtlich, „dass wir diesen Kraftakt auch in diesen schwierigen, vom Corona-Virus bestimmten Zeiten, gemeinsam und erfolgreich bewältigen werden.“ (jd)

Ende der Holzverkleidung

Fotos: jd