4-Tage Tour nach St. Goar

Datum: 25.07.2016

Wanderer des TBG Reilingen auf Wander- und Bildungstour

Mittelrhein zwischen Hunsrück und Taunus – eine touristische Perle

Die Wetterprognosen erschienen für das mehrtägige Vorhaben der TBG-Wanderer sehr günstig. Nach einer langen Periode heftiger Regengüsse und Gewitter war kürzlich für drei Tage Bilderbuchwetter vorausgesagt. Das traf ganz gewiss auf den ersten Tag der Tour zu. Hoch über Rüdesheim wurde die Abtei St. Hildegard besichtigt. Beeindruckend der monumentale Kirchenbau wie auch die gesamte Abtei. Der Klosterladen hielt in Anlehnung an das Wirken der Heiligen Hildegard ein reichhaltiges Angebot an Lektüre zur Lebensgestaltung und Ernährung bereit, wie auch entsprechende Lebensmittel. Letztere werden in Eigenregie hergestellt. Die Erlöse dienen dem Lebensunterhalt der Gemeinschaft.

In brütender Hitze führte die Wanderung weiter zum Niederwalddenkmal. Ein gewaltiger Bau, der an den Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) und die Einigung des Deutschen Reiches erinnert. Symbolhaft nahm gerade jetzt eine (Friedens-) Taube auf dem hochgereckten Arm der Germania Platz. Es fragt sich, was sie wohl von dem kolossalen Bau, wie auch von Wilhelm I. und dessen martialischem Gefolge auf dem Relief hält. Rosel Rothbauer und Margret Ruban vor dem Bau vermitteln einen eindrucksvollen Größenvergleich.

Zurück bei der Abtei ging es per Auto nach St. Goar ins Hotel Loreley. Wie man spürte, hätte man während der Besichtigung und der Wanderung in den geparkten Autos Eier braten können. Im Hotel sorgten sehr freundlicher Service, gepflegte Zimmer und eine ausgiebige Dusche für Wohlgefühl. Getrost erwartete man den nächsten Tag. Es sollte dann erst am späten Abend zu schweren Gewittern kommen.

Bei schönstem Wetter bewältigte man auch die erste Etappe des Rheinburgenweges. Aber dann, aber dann! Der Abstieg nach Oberwesel war begleitet von heftigen Regenfällen und starkem Wind. Die Wanderschuhe waren tatsächlich dicht: Es floss kein Wasser nach draußen. Verspätet und tropfnass erreichte man das vereinbarte Ziel, Café Bonsch. Ob die so eine durchnässte Gesellschaft überhaupt aufnehmen würden? Die Bedenken waren total unbegründet. Die nassen Klamotten wurden flugs in einen Trockner gepackt und Handtücher und Shirts verteilt. Einfach toll! Und der Imbiss wurde zudem unter größter Gaudi genossen. Eine Sauna-Party wäre Nichts dagegen. So kam man zu einer bleibenden Erfahrung über tolle Gastfreundlichkeit!

Die Rückkehr von Oberwesel nach St. Goar, geplant per Schiff, kam leider nicht zustande. Der Kapitän des Touristenschiffes ignorierte uns einfach und fuhr an uns vorbei. Also per Pedes, in Begleitung drohender schwarzen Wolken, nach St. Goar! Ein paar Schlaue hatten ein Taxi gemietet, das pickte die Unverwegten freundlicher Weise auf halbem Weg auf.

Die nächste Wanderung auf die Loreley fiel ebenfalls ins Wasser. Gut, dass ein Shuttlebus auf den Loreleyfelsen hinauf fuhr. Ein Rundgang bei leichtem Nieseln war dort noch möglich – aber dann! Vor dem Besucherzentrum hatten Bedienstete und Feuerwehr genug damit zu tun, das Wasser am Eindringen ins Haus zu hindern. Wiederum per Bus ging es hinab an den Rhein. Die Feuerwehr verbot den Abstieg, da ein Damm zu brechen drohte.

Der letzte Abend klang sehr unterhaltsam aus. Mit Weinprobe und unter Gitarrenbegleitung von Fritz Seidel wurde u.A. mit Begeisterung das Lied von der „Loreley unter dem weißen Hemd“ und „De säk´sche Lorelei“ gesungen. Der Hotelier selbst spielte auf dem Keyboard zum Tanz auf. Bei ihm durften wir uns auch für seine hervorragenden Kochkünste bedanken.

Der letzte Tag der Tour brachte wieder stattliche Hitze. In Koblenz war die Festung Ehrenbreitstein Ziel. Die Seilbahn übernahm den Transport über den Rhein bis vor die Tore der Festung. Von oben bot sich ein phantastischer Blick auf das Deutsche Eck, wo sich Mosel und Rhein vereinigen. Auch hier ließ sich Kaiser Wilhelm I. in einem kolossalen Reiterstandbild verewigen. Nach der Besichtigung der Burg und einem Besuch der Eiszeit-Ausstellung (Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim) ging die Reise zurück in das geliebte Reilingen.

Die Teilnehmer bedankten sich ganz herzlich bei Brigitte und Klaus Schmeckenbecher für die hervorragende Organisation. Das Anlaufen der verschiedenen Sehenswürdigkeiten und die Planung der Wanderungen waren schon eine besondere logistische Herausforderung. Hilfsbereitschaft und Kameradschaft waren zudem Voraussetzung für das Gelingen der eindrucksvollen Tour.